Keine Sorge!
Gott ist im Kommen!
Bist du dir sicher?
Glaubst du das wirklich?
Keine Angst!
Gott kommt!
Im Augenblick sieht es nicht danach aus.
Im Moment entdecke ich keine Spur von Gott.
Bist du dir sicher?
Glaubst du das wirklich?
Schau doch mal genau hin, wie es auf uns zu geht auf der Welt.
Nimm doch wahr, was alles im Argen liegt.
Aber da!
Ein Funke Hoffnung!
Bist du dir sicher?
Glaubst du das wirklich?
Und dort!
Ein frischer Grün, ein junger Trieb!
Ich glaube, was ich sehe:
Gott naht sich mit neuer Huld!
Bild: Ein Frühlingsbote, Rainer Remmele
Kehrwoche
Haus putzen,
Straße kehren,
Auto waschen,
Gedanken putzen?
Kehrwoche
Große Hausordnung
Großes Reinemachen
Großer Aufwasch,
Große Herzens-Hygiene?
Kehrwoche auch eine Herzenssache
Gedanken putzen
nicht abstauben,
nicht aufpolieren,
nicht imprägnieren,
ausmisten,
aufräumen,
grundlegend ordnen,
porentief reinigen
Gedanken putzen
damit sich im Herzen nichts einbrennt,
damit sich im Herzen nichts absetzt,
damit sich im Herzen nichts festsetzt.
Bild: Rainer Remmele
Nicht nur ein bisschen,
überreich
Nicht nur ein wenig,
überreich
Nicht nur für einen Moment,
überreich
Nicht nur für heute,
überreich
Nicht nur für mich,
überreich
Nicht nur für dich,
überreich
Nicht nur auf Erden,
überreich
Auch für den Himmel,
überreich
Bild:Blütenpracht mitten in Haifa, Rainer Remmele
Warte ich auf etwas?
Erwarte ich etwas?
Hab ich etwas bestellt?
Hat jemand für mich etwas aufgegeben?
Oder kommt da etwas auf mich zu, von dem ich nichts, aber auch gar nichts weiß?
Es kommt ein Schiff, geladen bis an sein höchsten Bord
Erwarte ich das Schiff und seine Fracht?
Sehn ich mich nach dem Schiff und seiner Fracht?
Kann ich es gar nicht länger erwarten, das Schiff und seine Fracht?
Es kommt ein Schiff, geladen bis an sein höchsten Bord
Ist die Fracht für mich bestimmt?
Ist die Fracht für andere bestimmt?
Ist die Fracht für uns alle bestimmt?
Es kommt ein Schiff, geladen bis an sein höchsten Bord
Bild:Schiff im Hafen von Genua, Bild Rainer Remmele 2010
Darauf wartet die Welt:
Dass DU kommst!
Dass DU uns nicht länger allein lässt!
Dass DU uns den Weg zeigst zu einem Leben in Freude.
Darauf wartet die Welt:
Dass DU uns von unseren Ängsten befreist.
Dass DU uns unsere Zweifel nimmst.
Dass DU unsere Not und unsere Nöte wendest.
Darauf wartet die Welt:
Dass DU unsere Tränen trocknest.
Dass DU unsere Herzen mit froher Musik erfüllst.
Dass DU uns zum Tanze führst.
Darauf wartet die Welt:
Dass wir alle mit Dir gemeinsam am Tisch sitzen.
Dass wir alle miteinander und füreinander das Brot der Liebe teilen.
Dass DU für uns das Brot der Liebe bist und wirst und bleibst.
Darauf wartet die Welt?
Heute stehn wir um deinen Thron!
Gloria sei dir gesungen
mit Menschen- und mit Engelzungen,
mit Harfen und mit Zimbeln schön.
Von zwölf Perlen sind die Tore
an deiner Stadt;
wir stehn im Chore der Engel hoch um deinen Thron.
Kein Aug hat je gespürt,
kein Ohr hat mehr gehört solche Freude.
Des jauchen wir und singen dir
das Halleluja für und für.
Hallo!
Aufwachen!
Da bewegt sich was!
Da tut sich was!
Hallo!
Aufwachen!
Was tut sich da?
Was kommt in Bewegung?
Was ist anders?
Was wird neu?
Lohnt es sich überhaupt aufzuwachen?
Rentiert es sich, dass ich mich vom Schlaf erhebe und aufstehe?
Was muss sich ändern, damit ich mir den Schlaf aus den Augen reibe und aufstehe?
Wer müsste kommen oder was müsste anbrechen, damit die Wächter mich mit ihrem Ruf wirklich locken könnten?
Hallo!
Aufwachen!
Bild: Blick vom Stadtturm auf die Dächer der Altstadt von Bologna, Rainer Remmele
Immer wieder das gleiche Spiel:
Die Tür vor der ich stehe ist verschlossen.
Ich klopfe
und niemand öffnet.
Eine verschlossene Tür
steht im Weg,
bremst mich aus,
blockiert mein Weiterkommen,
verhindert ein Zusammenkommen,
lässt mich außen vor,
bringt mich um mein Ziel.
Immer wieder das gleiche Spiel:
Die Tür vor der jemand steht habe ich verschlossen.
Es klopft
und ich öffne nicht.
Die verschlossene Tür
schützt mich,
bewahrt mich,
schenkt mir ein wenig Zeit,
lässt mir die Freiheit, ob ich wirklich öffnen will oder nicht,
sperrt mich ein,
bringt mich um eine Begegnung,
verhindert, dass jemand bei mir, mit mir sein kann,
verhindert, dass Neues, Fremdes mich bereichert.
Macht hoch die Tür,
die Tor macht weit
Bild: Rainer Remmele
Das kann ja jeder sagen!
Das können viele behaupten!
Dass ich nicht lache!
Du, Gottes Sohn?
Du, des Vaters ewiges Wort?
Du, die Erfüllung meiner Sehnsucht?
Wer bist du schon?
Woher kommst du schon?
Wer wirst du wohl sein?
Du bist doch auch nur ein Mensch!
Du kochst doch auch bloß mit Wasser!
Dir geht es doch genauso wie mir!
Du willst mir helfen?
Du willst meiner Not ein Ende machen?
Du bist zu mir gesandt?
Soll ich das glauben?
Kann ich das glauben?
Will ich das glauben?
Warum eigentlich nicht?
Ich will es probieren.
Ich geb dir eine Chance.
Ich lass dich in mein Leben ein.
Warum eigentlich nicht?
Maria begegnet Elisabeth, Holzskulptur von Franz Höchstötter, St. Johannes Baptist, Augsburg Göggingen, 2018
Foto: Rainer Remmele
Die Anlegeplätze im Hafen sind begrenzt.
Den Anker auswerfen können nicht alle.
Boote mit Geflüchteten werden hin- und hergeschickt:
Von Malta nach Palermo,
von Palermo nach Marseille,
von Marseille nach Gibraltar,
von Gibraltar nach Lampedusa,
von Lampedusa nach
Niemand lässt ein Boot mit Flüchtlingen in den Hafen einlaufen.
Niemand bietet den Menschen Aufnahme und Asyl.
Alle weisen ab, verweisen an andere:
Sollen sich die doch mal
Auch die Ankerplätze in meinem Herzen sind begrenzt.
Anlegen können dort nicht alle.
Wen lasse ich ein?
Wen weise ich ab?
Die Reichen oder die Armen?
Die Rentablen oder die Unrentablen?
Die Bekannten oder die Unbekannten?
Die Angesehenen oder die, die niemand im Blick hat?
Die auf der sicheren Seite des Lebens oder die vom Leben bedrohten?
Wer darf bei mir vor Anker gehen?
Wer muss weiter draußen auf hoher See nach einem Ankerplatz Ausschau halten?
In wem begegnet mir heute Gottes Sohn?
In wem will heute Gott und sein Wort Fleisch werden?
Schade, wenn es Gott ist und sein Sohn, den ich abweise.
Schade, wenn viele in meinem Herzen einen Ankerplatz bekommen, aber ER nicht.
Anlegestelle in Seebruck am Chiemsee 2018, Foto Rainer Remmele
Ncht nur den guten,
nicht nur den frommen,
nicht nur den gerechten:
Alles Menschen wird zuteil Gottes Heil
Nicht nur den bedürftigen,
nicht nur den armen,
nicht nur den unterdrückten:
Allen Menschen wird zuteil Gottes Heil
Nicht nur den Männern,
nicht nur den Frauen,
nicht nur den Weißen,
nicht nur den Farbigen:
Allen Menschen wird zuteil Gottes Heil
Nicht nur den Christen,
nicht nur den Juden,
nicht nur den Muslimen,
nicht nur den Hindus,
nicht nur den Buddisten:
Allen Menschen wird zuteil Gottes Heil!
Bild: Ausschnitt aus der 80 Meter langen Großen Krippe von Martin Burchard, angefertigt aus 2014 Kantholzstücken für die Weltausstellung Reformation 2017 in Wittenberg, wobei jedes Stück Kiefernholz für ein Jahr der Weltgeschichte seit Jesu Geburt steht, Foto: Rainer RemmeleWo liegt Betlehem?
Im Süden oder im Norden?
Im Osten oder im Westen?
Bei uns oder in einem anderen Land dieser Welt?
Wo liegt Betlehem?
Im Zentrum oder am Rand?
Auf dem Berg oder in einem tiefen Tal?
Verborgen oder weithin sichtbar?
Wo liegt Betlehem?
In deinem Herzen oder in ihrem Herzen?
Im Herzen der anderen oder in meinem Herzen?
Wo liegt Betlehem?
Dort liegt Betlehem,
wo Gott sein Herz verliert!
Dort liegt Betlehem,
wo Gott sein Herz aus Liebe verliert
an die Armen und die Schwachen,
an die zu kurz Gekommenen und an die Enttäuschten,
an die Kranken und an die Notleidenden,
an die Einsamen und an die Vergessenen,
an die Ängstlichen und an die Mutigen,
an die Sanften und an die Zornigen,
an die sich Sicheren und an die Zweifelnden,
an die Nahen und an die Fernen,
an dich und an mich
und
an alle, die es sich in irgendeinem Winkel ihres Herzens
heimlich still und leise wünschen und erhoffen.
Ein Gott, der sich aus Liebe verliert,
der muss gelobet werden.
Amen!
Weihnachtsschmuck in Dakar, Senegal 2008, Foto: Rainer Remmele
Aus den Fenstern des Festsaals strahlt Licht
Die Gläser auf den Tischen funkeln
Der Duft der feinen Speisen lockt an
Der Klang der Musik geht über ins Blut
Die Geladenen verströmen Noblesse und Würde
Wer will da außen vor sein?
Wer will sich das entgehen lassen?
Wer will da nicht mit dabei sein?
Wer will da glauben, dass er etwas Besseres vor hat?
Das ist die Gelegenheit.
Das ist der Moment.
Das ist die Chance des Lebens.
Ich bin dabei,
wenn Gott Not und Leid wendet.
Ich bin dabei,
wenn Gott die Getreuen tröstet.
Ich bin dabei,
wenn die vom Herrn Erlösten zum Mahl der Seligkeit ziehen.
Ich bin dabei,
und genieße es in vollen Zügen!
Foto: Rainer Remmele
Nacht ists.
Kalt ists.
Ungemütlich ists.
Nicht schön!
Nicht nett!
Nicht angenehm!
So habe ich mir das nicht vorgestellt!
Das hätte ich anders erwartet!
Das ist ja schlimmer als gedacht!
Da will ich nicht raus!
Da will ich nicht rein!
Damit will ich nichts zu tun haben!
Tiefste Nacht
Eisigste Kälte
Elendige Trostlosigkeit
Mitternacht heißt diese Stunde
Wo erlebe ich zur Zeit Mitternacht?
Bild: Nachtimpression, Rainer Remmele
Diesen Anspruch habe ich!
Das bin ich mir schuldig!
Darunter geht es nicht!
Wer mein Heiland sein will,
wer in meinem Leben Gott sein will,
der muss schon etwas zu bieten haben:
Tatkräftig muss er sein.
Helfen muss er
Gerecht muss er sein.
Sanftmütig muss er sein.
Barmherzig muss er sein.
Trösten muss er.
Heilig muss er sein.
Da bleiben nicht mehr viel übrig.
Da wird für so manchen Heiland und Erlöser die Luft dünn.
Da läuft am Ende alles auf den EINEN hinaus:
Komm, o mein Heiland Jesu Christ!
Meins Herzens Tür dir offen ist.
Bild: Stickarbeit der Paramentenwerkstatt Regens Wagner Dillingen, Entwurf Sr. Animata
Wüst ist wüst
und
öd ist öd.
Trocken ist trocken
und
dürr ist dürr.
Steinig ist steinig
und
unfruchtbar ist unfruchtbar.
So kann man es sehen.
So muss man es aber nicht sehen.
Inmitten der Wüste,
da,
eine Quelle.
Inmitten der Ödnis,
da,
ein Brunnen.
Inmitten der Dürre,
da,
ein frischer Trieb.
Inmitten der Steine,
da,
eine junger Baum.
Glauben bewirkt Wunder!
Nicht umgekehrt! Versprochen!
Wer kann dazu schon nein sagen?
Eine Hoch-Zeit ist angesagt!
Eine neue Zeit soll anbrechen und kommen!
Alles soll so werden, wie ich es mir erwünsche und erträume!
Aber von nichts, kommt nichts!
Was aber ist mein Beitrag dazu?
Was muss ich bereit halten, damit die Zeit, in der ich lebe
meine Zeit, unsere Zeit
zur Hoch-Zeit wird?
Was ist mein Beitrag, dass die Zeit, in der ich lebe
meine Zeit, unsere Zeit
eine gute Zeit wird,
eine Zeit des Heils, eine Zeit der Gerechtigkeit, eine Zeit des Friedens
Wie mache ich mich bereit zur Hoch-Zeit?
Bild: Ein Paar gestaltet achtsam und zärtlich (s)eine Herzschale aus Ton im Rahmen eines Ehevorbereitungsseminars, Rainer Remmele
Menschen gesucht:
Menschen, die wach sind.
Menschen, die weitblickend sind.
Menschen, die einen langen Atem haben.
Menschen, die nicht so schnell aufgeben.
Menschen, die aufstehen und hinstehen.
Menschen, die sich einbringen.
Menschen, die sich die Zukunft dieser Welt etwas kosten lassen.
Menschen, die anpacken und zupacken.
Menschen, die mitdenken.
Menschen, die weiterdenken.
Menschen, die vorausdenken.
Menschen, die eine Vision haben.
Menschen, die zur Vision eine Strategie entwickeln.
Menschen, die nicht lange über das Dunkel in der Welt klagen, sondern ein Licht anzünden.
Menschen, die
Menschen, die von innen leuchten und strahlen, weil die Liebe Gottes ihr Herz mit Licht und Leben erfüllt.
Bild: Die zehn Jungfrauen, Sr. Animata Probst, Foto Rainer Remmele
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Was will ich wissen?
Was darf an mir nicht vorüber gehen?
Kündet allen in der Not:
Fasst Mut und habt Vertrauen.
Bald wird kommen unser Gott;
Herrlich werdet ihr ihn schauen.
Bild: Zeitungsständer in Innsbruck, Rainer Remmele
In wen oder was bin ich verliebt?
Wer oder was hat mir den Kopf verdreht?
Wer oder was lässt mein Herz höherschlagen?
Wonach verzehrt sich mein Herz aus Sehnsucht und Leidenschaft?
Für wen oder für was lasse ich alles stehen und liegen?
Für wen oder was bin ich bereit alles zu geben, mich selber?
Wer oder was ist mein Bräutigam?
Bild: Skulptur im Park des Ausstellungsgelände der Ruinen-Stadt Pompei am Fuße des Vesuvs bei Neapel, Rainer Remmele
… sie berühren, sie begeistern, sie wecken auf, sie stacheln an, sie stellen in Frage, sie nehmen Angst, sie machen Mut, sie schenken Hoffnung, sie bewegen, sie beruhigen, sie machen nachdenklich, sie erfreuen, sie erlösen, sie sind einfach da, sie klingen nach, sie künden eine Frohe Botschaft, sie bringen in Schwung, sie reißen heraus, sie verbinden, sie decken auf, sie schenken Geborgenheit, sie wärmen, sie trösten, sie versöhnen, sie verbinden Himmel und Erde, sie tun gut, …
... Engel sind wie Lieder!
In diesem Advent laden wir Sie ein, vier wohlbekannten Adventsliedern ein wenig nachzuspüren:
- Wachet auf
- Macht hoch die Tür
- Kündet allen in der Not
- Es kommt ein Schiff geladen
Es sind Lieder, die sich Jahr für Jahr in unser Herz schleichen und sich dort einnisten und dann völlig unerwartet aus einer dunklen Ecke unseres Herz plötzlich und völlig überraschend wieder hervortreten. Mal ist es der Text, mal ist es die Melodie, die einfach da sind, ungeplant, unvorbereitet, ungewollt. Und sie machen etwas mit uns unbewusst, unabsichtlich.
Vielleicht tut es uns gut, mit jedem Türchen, das wir öffnen, die Botschaft dieser Lieder an uns heranzulassen, in unser Leben einzulassen. Vielleicht brauchen wir in diesem Jahr ihre Fragen und ihre Antworten, ihre Anregung und ihre Beruhigung. Was immer diese Lieder in uns auslösen, letztlich wollen sie nur das eine: Sie wollen, dass wir uns einstimmen auf den Grundton des Lebens: Die Liebe!
Machen Sie sich mit uns auf den Weg der Weihnacht!
Ihr
Rainer Remmele
Engel gestaltet von Petra Börner
Quelle: Gotteslob der Diözese Augsburg
(Quelle: Gotteslob der Diözese Augsburg, Nr. 221; Text: Friedrich Dörr Rechtsnachfolge)
(Quelle: Gotteslob der Diözese Augsburg, Nr. 218)
(Quelle: Gotteslob der Diözese Augsburg, Nr. 110 )