Neues Zentrum für Menschen mit Schädel-Hirn-Trauma in Neumarkt eingeweiht
Mit dem neuen Wohn- und Förderangebot für Menschen mit erworbener Hirnschädigung in Neumarkt ist ein echtes Leuchtturm-Projekt entstanden.
Menschen mit erworbener Hirnschädigung werden in der Regel plötzlich mit weitreichenden Veränderungen ihrer früheren Lebenssituation konfrontiert. Wenn sie nach Abschluss der Rehabilitations-Phase nicht im früheren Lebensumfeld wohnen können, benötigen sie eine angemessene Wohnform, die nicht das klassische Pflegeheim darstellt, sondern Lebensnormalität, Teilhabe und Eingliederung im Blick hat. Auf diese Zielrichtung ist das neue Wohnangebot für insgesamt 24 Personen angelegt.
Bewusst wurden kein Wohnheim und keine Wohngruppen geschaffen. Wie in einem Mehrparteienhaus ist eine Wohnanlage mit 12 Wohnungen für je eine Person und sechs Wohnungen für je zwei Personen entstanden - mit eigenem Briefkasten, eigener Hausklingel, eigenem Schlaf-, Wohn-, Küchen/-Ess- und Badbereich für die Bewohnerinnen und Bewohner. Zudem gibt es im Haus zwei Gemeinschaftsräume als Treffpunkt für die Bewohnerinnen und Bewohner sowie für Assistenzdienste bei Bedarf. Terrassen und Balkone bei nahezu jeder Wohnung bieten eine hohe Lebens- und Wohnqualität.
In den vier Gruppenräumen der Förderstätte mit 28 Plätzen werden individuell auf die einzelne Person zugeschnittene Beschäftigung- und Fördermaßnahmen angeboten. Die zusätzlichen Förder- und Therapieräumen sowie die Balkonzugänge ermöglichen auch in der Förderstätte eine individuelle Förderung und Beschäftigung.
Bei der Einweihung betonte Gerhard Reile, Vorstandsmitglied der Regens-Wagner-Stiftungen, dass es sich bei dem neuen Wohn- und Förderangebot um ein echtes Gemeinschaftsprojekt handelt:
Die Regens-Wagner-Stiftung Lauterhofen ist Bauherr und Betreiber, der Bezirk Oberpfalz hat sich in konstruktiver Weise diesem Bedarf gestellt und 2013 offiziell anerkannt, die Stadt Neumarkt war bereit, den Bauplatz an Regens Wagner zu verkaufen und Baurecht entsprechend zu entwickeln, der Landkreis Neumarkt wirkte in Zusammenarbeit mit der Fachstelle bei der Regierung maßgeblich bei der Klärung und Beratung in heimaufsichtlichen Fragen mit, an der Planung und Erstellung des Gebäudes waren Architekten und Fachplaner von acht Büros ideenreich und vernetzt tätig.
Nur durch das gute Zusammenwirken aller Beteiligten war die Fertigstellung des Leuchtturm-Projekts von der Konzeptfindung bis zum Leben in den Räumen innerhalb von nur fünf Jahren möglich.
Andreas Fersch, Gesamtleiter von Regens Wagner Lauterhofen betonte die Notwendigkeit des neuen Wohn- und Förderangebots: So etwas für diesen Personenkreis existiert weit und breit nicht.
Grußworte sprachen bei der Einweihung auch der Staatsminister für Finanzen Albert Füracker, Oberbürgermeister Herr Thumann und Landrat Herr Gailler.