Gemeinde Wittislingen benennt Straße nach Dillinger Franziskanerin

Bei hochsommerlichen Temperaturen wurden am 30.08.2024 in Zöschlingsweiler, einem Ortsteil von Wittislingen, drei Straßen neu benannt. Darunter auch die „Udalrika-Baustel-Straße“.

Sr. Udalrika wurde 1827 in Wittislingen in eine Bauernfamilie geboren. Zusammen mit Sr. Maximiliana Messerer aus Zusamaltheim waren sie die  ersten Schwestern, die sich in München zur Taubstummenlehrerinnen ausbilden ließen. Dadurch waren die Voraussetzungen geschaffen, um die Gehörlosenschule in Dillingen zu eröffnen, aus der sich das Regens Wagner-Werk entwickelte. Sr. Udalrika begleitete die Anfänge dieses Werkes mit großem persönlichen Einsatz und wurde durch ihre Aufgeschlossenheit und wachsende Kompetenz als „rechte Hand Regens Wagners“ in der Zeit seines Wirkens zur Mitgründerin und Begleiterin von weiteren 3 Taubstummenanstalten und 3 Anstalten für Menschen mit geistiger Behinderung.

Thomas Reicherzer, Bürgermeister von Wittislingen, begrüßte Verwandte von Sr. Udalrika Baustel, einige  waren für diesen Nachmittag eigens aus Wien angereist, Schwestern aus Dillingen und Maria Medingen, Mitwirkende bei Regens Wagner und Mitglieder des Gemeinderates von Wittislingen.

Die Udalrika-Baustel-Sraße soll auch an das 70jährige Wirken der Dillinger Franziskanerinnen in Wittislingen erinnern, die im Kinderasyl, im Kindergarten, in der Schule und in der ambulanten Krankenpflege wirkten.

Das Leben von Sr. Udalrika würdigte Archivar Harald Lemmer und zeichnete den Weg nach, wie es zur Namensgebung der Straße kam. Er war es auch, der die Erstellung eines Lebensbildes von Udalrika Baustel in die Hand nahm, bei dem Sr. Michaela Speckner, Sr. Waltraud Löckler, Archivarin der Provinz wie Dr. Bernhard Brenner, Archivar bei Regens Wagner durch ihre detaillierte Quellenarbeit Wesentliches beitragen konnten.

Während der Verköstigung überreichte Bürgermeister Reicherzer die Broschüre allen Anwesenden, die sie mit Freude und Interesse gleich durchblätterten. Pfr. Lehmer von Wittislingen sprach Segensgebete über das neue Baugbiet mit den neuen Straßen und die Menschen, die hier wohnen und durchfahren. Der harmonische Rahmen der sommerlichen Veranstaltung mit den buntgemischten Gästen wurde verstärkt durch die Musikkapelle der  „Grenzbuben“ von Reistingen.