Liebe Leserinnen, liebe Leser!
Vieles ist in dieser ungewöhnlichen Zeit nicht so möglich, wie wir es bisher gekannt haben. Das betrifft auch unsere gemeinsamen Gottesdienste. Wir können nicht wie gewohnt in der Kirche zusammenkommen. Das ist schade, aber es bedeutet auch, dass wir kreativ andere Formen praktizieren können. Es gibt Möglichkeiten, uns als Gemeinschaft im Glauben zu verbinden. Es gibt die sonntäglichen Gottesdienste im Fernsehen, es gibt Vorlagen für längere Wortgottesdienste und es soll bis auf Weiteres auch die Möglichkeit geben, in der Familie, der Haus- oder Wohngemeinschaft ein kleines Sonntagsritual zu feiern.
Unter dem Titel „Miteinander Sonntag feiern“ finden Sie hier Vorschläge zu den entsprechenden Sonn- und Festtagen. Sie können dieses Angebot zu der Zeit am Sonntag in Ihrer Gemeinschaft feiern, die für Sie stimmig ist (vor dem Frühstück, nach dem Frühstück, am Abend o.ä.). Es soll bewusst nicht zu lange dauern, etwa 10 bis 15 Minuten. Dieses kleine Ritual kann uns in besonderer Weise in dieser Zeit verbinden, uns Kraft und Mut geben.
Rainer Remmele (Geistlicher Direktor)
Dr. Therese Winter (Theologische Referentin)
(Bilder: Dieter Bauer / Claudio Ettl /Paulis Mells, Die Bibel in leichter Sprache. Evangelium der Sonn- und Feiertage, © Verlag Katholisches Bibelwerk GmbH, Stuttgart 2016 ff.)
„Wir feiern heut ein Fest“,
Regens Wagner-Liederbuch Nr. 85
Wir beginnen mit dem Kreuzzeichen:
Im Namen des Vaters und des Sohnes
und des Heiligen Geistes.
Wir beten:
Gott!
Wir feiern heut ein Fest.
Es ist Sonntag
und wir kommen zusammen.
Wir feiern, dass Du uns liebst.
Wir feiern, dass wir nicht alleine sind.
Wir feiern, dass Du an uns denkst.
Du schenkst uns Zeit,
auszuruhen und einfach da zu sein.
Du sagst zu uns:
Habt keine Angst!
Ich will, dass Ihr froh seid.
So bitten wir dich:
Komm in unsere Mitte.
Schenke uns den Frieden im Herzen.
Bleibe bei uns,
wenn die neue Woche beginnt.
Dein Wort baut uns auf!
Dafür danken wir Dir,
durch Christus, unseren Freund und Bruder,
Amen.
Gott hat die Menschen sehr, sehr lieb.
Gott möchte, dass alle Menschen glücklich sind.
Die Menschen sollen ganz glücklich sein.
Die Menschen sollen richtig glücklich sein.
Die Menschen können nur bei Gott ganz glücklich sein.
Weil die Menschen nur bei Gott richtig leben können.
Damit die Menschen richtig leben können,
hat Gott seinen Sohn zu den Menschen geschickt.
Jesus ist der Sohn von Gott.
Jesus soll den Menschen von Gott erzählen.
Jesus soll zeigen, wie lieb Gott die Menschen hat.
Wenn die Menschen an Jesus glauben,
werden die Menschen froh.
Und glücklich.
„Lasst uns miteinander“, Regens Wagner-Liederbuch Nr. 90.
Eine Geschichte erzählt:
Herr Wohllieb ist ein freundlicher älterer Herr.
Eines Tages fragt er seine Nachbarin Sophie:
„Ich frage mich, ob es wohl mehr glückliche
oder mehr unglückliche Menschen gibt.“
Sophie sagt: „Und, was denken Sie?“
„Ich denke“, sagt er,
„es gibt mehr glückliche Menschen.
Sie wissen es bloß nicht.
Ich zum Beispiel bin glücklich
bei einer Tasse Kaffee mit süßer Sahne.
Heute früh habe ich einer Amsel zugehört.
Was für wunderschönes Gezwitscher!
Und dann habe ich den Frühling gerochen
und im Garten die vollen Rosenblüten entdeckt,
dabei ist mir aufgefallen,
wie die Schmetterlinge zart und leicht herumflattern.
Da war ich richtig glücklich.“
Da nickt Sophie und sagt:
„Aber das ist nichts Besonderes, oder? Das gibt es doch jeden Tag.“
„Eben“, sagt Herr Wohllieb.
„Das ist es ja! Das Glück kommt uns so alltäglich und normal vor,
wir sehen es gar nicht mehr. Wir vergessen,
es wahrzunehmen. So wie wir vergessen,
über das Blau des Himmels zu staunen.“
Und Herr Wohllieb meint das genau so,
wie er es sagt.
(Geschichte nach einer Idee von Susanne Niemeyer)
Menschen wollen glücklich sein.
Aber was macht uns eigentlich glücklich?
Oft sind es gar nicht die großen Dinge.
Oft sind es Kleinigkeiten.
Was macht dich glücklich?
- Der Geschmack von frischen Erdbeeren
- Ein Sonnenbad am See
- Pizza und Pommes
- Eine Ansichtskarte aus dem Urlaub
- Ein Gutschein für ein tolles Konzert
- Ein gemeinsamer Ausflug
- Ein guter Freund
- Besuch bei der Familie
- Zeit für mich allein
- …
Jesus weiß es:
Wir wollen glücklich sein.
Jesus versteht uns.
Nicht nur unser Leib will glücklich sein.
Auch die ganze Seele und der Geist.
Wenn wir richtig tief glücklich sind,
dann wird es uns warm ums Herz.
Dann findet unsere Seele ein Zuhause.
Dann fühlen wir uns geborgen und beschützt.
Dann fühlen wir uns frei und lebendig.
Dann haben wir keine Angst.
Dann vertrauen wir, dass Gott da ist.
Jesus kennt uns Menschen.
Jesus ist voller Sehnsucht,
dass es seinen Menschen gut geht.
Ohne Gott fehlt etwas Wichtiges.
Mit Gott können wir ganz und gar glücklich sein.
Weil Gott uns kennt.
Weil Gott uns liebt.
Weil Gott weiß, was wir brauchen.
Weil Gott uns durch die Schwierigkeiten des Lebens begleitet.
Weil Gott uns bis zum Ende trägt.
Dafür dürfen wir danke sagen.
Daran dürfen wir uns immer wieder erinnern.
Darüber dürfen wir staunen.
Wir bringen vor Gott unsere Bitten:
Gott, wir bitten für glückliche Momente in unserem Leben,
damit unsere Seele aufatmen kann. (Sei du unser Glück!)
Gott, wir bitten für alle Menschen, die unglücklich sind und leiden,
weil sie sich nicht verstanden fühlen. (Sei du unser Glück!)
Gott, wir bitten für alle Menschen, die über nichts mehr staunen oder
sich freuen können. (Sei du unser Glück!)
Gott, wir bitten für alle Menschen, die sich schwer tun mit dem Glauben
und dem Vertrauen. (Sei du unser Glück!)
Gott, wir bitten für die, die nicht dankbar sein können und
ein hartes Herz haben. (Sei du unser Glück!)
Gott, wir bitten für alle Verstorbenen, die sich das ewige Leben wünschen.
(Sei du unser Glück!)
Gott, wir bitten …. (Sei du unser Glück!)
+ (weitere freie Fürbitten möglich)
Wir beten miteinander (ohne Handfassung)
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot
gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben
unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft
und die Herrlichkeit
in Ewigkeit. Amen.
„Du, Herr, gabst uns dein festes Wort“, Regens Wagner-Liederbuch Nr. 55.
Oder ein Segensgebet
Ritual am Gründonnerstag (pdf)