Emotional, bunt und festlich - der Funke ist auch auf die Gäste des Festakts übergesprungen

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Als „burning persons“ bezeichnete der Augsburger Bischof und Protektor der Regens-Wagner-Stiftungen Dr. Bertram Meier die beiden Gründerpersönlichkeiten Sr. Theresia Haselmayr und Regens Wagner in seiner Predigt beim Festgottesdienst. Es sei eine göttliche Fügung gewesen, dass sich die beiden bereits im 19. Jahrhundert geschwisterlich ergänzt hätten und das Werk der beiden bis heute so reiche Früchte trage.

Im Gottesdienst wurden angelehnt an das Evangelium der Brotvermehrung Brotlaibe aus den regionalen Zentren im Gabengang zum Altar gebracht und von Bischof Dr. Bertram Meier gesegnet. Als Zeichen der Verbundenheit fand am Freitag Vormittag in allen Regens-Wagner-Zentren eine Brot-Zeit statt.

Musikalisch wurde der Gottesdienst von der Mitarbeiter-Band von Regens Wagner Dillingen gestaltet.

Video-Aufzeichnung des Gottesdienstes in unserem youtube-Kanal

Mit einem Festzug angeführt von der Dillinger Stadtkapelle machten sich die Festgäste nach dem Gottesdienst in der Christkönigskirche auf den Weg in den Dillinger Stadtsaal zum Festakt.

In seinem Grußwort würdigte Oberbürgermeister Frank Kunz den wichtigen Beitrag Regens Wagners zur Stadt der Caritas. Dillingen sei als Gründungsort und durch die Zentralverwaltung vor Ort die „Herzkammer“ des gesamten bayernweit tätigen Sozialwerks.
Domkapitular Andreas Magg zeigte sich in seinem Grußwort als Vertreter der bayerischen und der Augsburger Caritas stolz auf die Caritastochter Regens Wagner. In seiner Aussage „Es wäre viel Brennstoff da, aber es fehlt der zündende Funke“ habe sich Johann Evangelist Wagner jedoch getäuscht, denn der fehlende Funke sei längst übergesprungen.
Barbara Holzmann als Vertreterin des Bayerischen und des Schwäbischen Bezirketags würdigte in ihrem Grußwort die Bedeutung der Regens-Wagner-Stiftungen in ganz Bayern: „Sie sorgen dafür, dass Menschen mit Behinderung ein Leben mit Perspektive führen können.“

  

Persönlich gratulierte auch die bayerische Staatsministerin für Arbeit, Familie und Soziales Ulrike Scharf Regens Wagner zu 175 Jahren. Beeindruckt sei sie von der Größe des Werks und dem Engagement der Mitarbeitenden zum Wohl der Menschen mit Behinderung. Jeder Mensch werde so angenommen wie er sei, so entstehe Inklusion.

 

In ihrer Festansprache zeigte die anerkannte Psychiaterin Dr. Inge Richter, selbst gehörlos, die Entwicklung im Umgang mit Menschen mit Behinderung auf. Behinderung wurde als „Strafe Gottes“ angesehen, sie selbst habe noch erlebt, wie gehörlose Kinder von ihren Familien versteckt wurden. Jeder sei dafür mitverantwortlich, gegen die tiefsitzenden Vorurteile anzukämpfen. Es habe sich vieles zum Besseren gewendet, aber Inge Richter forderte noch mehr Unterstützung für Menschen mit Behinderung z.B. durch eine konsequente Untertitelung von öffentlich-rechtlichen Fernsehprogrammen und dem Einsatz von Gebärdendolmetschern.

Direktor Rainer Remmele zeigte mit emotionalen Texten und Bildern in einem kurzen Blick zurück die Entwicklung bei Regens Wagner und in der Behindertenhilfe auf, sichtbar in der Weiterentwicklung der Wohnformen vom großen Schlafsaal zum Wohnen im eigenen Appartement. Er erinnerte auch an den „End-Punkt“ in der Zeit des Dritten Reichs und die 266 Personen, die durch die Behörden verlegt wurden und ums Leben kamen.

Im Musikvideo „Du bist du“ von Regens Wagner Zell wurde die heute gelebte Inklusion deutlich: „Dass wir ganz verschieden sind, das stört mich nicht. Ich bin ich und du bist du, ich und du gehör´n dazu“. Marcus Willam von Regens Wagner Zell stellte die zentralen Begriffe selbstbestimmt, personzentriert, sozialraumorientiert beeindruckend und kurzweilig pantomimisch dar.

Auf eine musikalische Zeitreise nahm die Gäste des Festakts das Suebicus-Quartett unter der Leitung von Maria-Sophie Schweizer mit - von „Rosen aus dem Süden“ bis zu „Ulla in Afrika“. Für ausgelassene Stimmung sorgte die Band Rocking Wagners von Regens Wagner Hohenwart mit Titeln wie 99 Luftballons und Hulapalu.

Abgerundet wurde der Festakt mit dem gemeinsam gesungenen und von den Gesamtleitungen mit Instrumenten begleiteten Lied „Ich, du, wir“.

In Gesprächen und Begegnungen am Buffet zeigte sich im Anschluss daran die fröhliche Stimmung der Gäste.

Videoaufzeichnung des Festakts (in unserem youtube-Kanal) »

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Fotos: Conny Kurz, Landsberg