Forderungen an Gesellschaft und Politik zum akuten Arbeitskräftemangel im Sozialwesen

Die Regens-Wagner-Stiftungen wenden sich mit Forderungen und Thesen an die Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Gesellschaft. Denn der Personalmangel, der aktuell in allen Wirtschaftsbereichen unserer Gesellschaft schmerzlich zu spüren ist, trifft auch in ganz besonderer Weise das Sozialwesen, die Pflege, aber auch die Eingliederungshilfe.

Thesen und Forderungen der Regens-Wagner-Stiftungen

  • Der aktuelle und zukünftige Personalmangel trifft in ganz besonderer Weise das Sozialwesen, und hier vor allem die Pflege und die Eingliederungshilfe.
  • Das Fehlen von Fach- und Hilfskräften hat schwerwiegende Folgen im Blick auf die Attraktivität der Arbeitsplätze, die Lebensentwicklung der Klientinnen und Klienten und die Volkswirtschaft ganz allgemein.
  • Der Arbeitskräftemangel ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung und kann nur mit gemeinsamen Anstrengungen aller Beteiligten behoben werden.
  • Die Arbeit im Bereich des Sozialen braucht uneingeschränkte gesellschaftliche Anerkennung und Wertschätzung. Diese Anerkennung und Wertschätzung muss sich auch in konkreten Vergünstigungen und Vorteilen der Betroffenen widerspiegeln.
  • Ein Allgemeines (verpflichtendes) Soziales Jahr bietet neben vielen anderen Chancen die Möglichkeit, Menschen mit unterschiedlichen beruflichen Angeboten der Sozialwirtschaft in Beziehung zu bringen, berufliche Talente zu entdecken und zu fördern.
  • Das Berufsbild Heilerziehungspflege muss in der Öffentlichkeit präsent sein. Dazu braucht es eine attraktive Bewerbung in den unterschiedlichsten Medien.
  • Die Länge der Ausbildungszeit muss sich an vergleichbare Berufe (z.B. Erzieherinnen / Erzieher) anpassen.
  • Die fachliche Qualifikation steht im Mittelpunkt. Der Erwerb eines mittleren Bildungsabschlusses darf Menschen mit praktischen Fähigkeiten nicht am Erreichen eines Berufsabschluss Heilerziehungspflegehelferin / -helfer hindern.
  • Mittel- und langfristig muss die Gewinnung ausländischer Arbeitskräfte ein Ziel sein.
  • Berufliche Qualifikationen müssen länderübergreifend entwickelt und gegenseitig von den betreffenden Staaten anerkannt werden.
  • Eine ehrliche, großzügige Willkommenskultur erleichtert die Integration der ausländischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und sorgt für eine langfristige Freude am Beruf und für eine Erfüllung im Berufs.