Wenn der Funke überspringt ...

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Praktikum J. E. Wagners und der Alumnen an der Taubstummenschule

Bereits dem Vorgesetzten Wagners im Priesterseminar, Regens Lorenz Benedikt Schlichting, ist es 1838 ein Anliegen, dass die zukünftigen Priester durch Praktika an der Taubstummenschule auf die Seelsorge für gehörlose Kinder vorbereitet werden. Das Schreiben bestätigt, dass J. E. Wagner bereits als Präfekt mit großem Engagement bei den gehörlosen Kindern Religionsunterricht erteilt.

Abbildung Originaldokument (Auszug):

Brief von Regens Lorenz Benedikt Schlichting

Übertragung:

Dilingen den 14ten May 1838.

Ad Reverendissimum Ordinariatus Officium.[1]

Die Erweiterung der Taubstummen-Unterrichts-Anstalten betreffend.

Praemissis Praemittendis[2]

Ueber den Inhalt des hohen Reskriptes vom 11ten praesentiert am 12ten dieses Monats Abends habe ich dem hohen Auftrage zufolge schon am Morgen darauf mit Herrn Prof. Dr. Gratz, dessen Gutachten ich im Anschlusse nebst den zurückgehenden Communikaten gehorsamst vorlege, konferirt.

Und daß ich sogleich mit dem beginne, was das bischöfliche Clerikalseminar in dieser Sache unmittelbar angeht, so kann ich nicht umhin, meine lebhafteste Freude auszudrücken, daß dem Erziehungsinstitute künftiger Seelsorger nun ein Unterrichtszweig zuwachsen soll, welches dieselben in Stand setzen dürfte, dem bisher verlassensten Theil der Heerde Gottes zu Hülfe zu kommen, und demselben wie der übrigen heiligen Heerde ganz Hirten – gute Hirten im vollesten Sinne Jesu zu werden.

O diese neue Sparte pastorellen Unterrichtes läßt sich recht gut mit den übrigen pastorellen Unterweisungen des Seminars vereinigen. Der dermalige Lehrer der Katechetik Herr Seminarspräfekt Johann Wagner, welcher alle Wochen ein Paar mal die [...]

[1] Übersetzung: An das Hochwürdigste Amt des Ordinariats

[2] Übersetzung: Unter Vorausschickung der vorauszuschickenden Dinge (Ersatz für die weggelassene Anrede des Briefes).

(Quelle: Augsburg, Archiv des Bistums Augsburg, PS 2231.)

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