Brückenschlag in die Zukunft von Regens Wagner Michelfeld
Regens Wagner Direktor Pfarrer Rainer Remmele weiht mit großem Festakt Baustellenbrücke über den Flembach ein.
Mit einem Festakt zur Brückenlegung einer neuen Baustellenbrücke über den Flembach feierten am 10. November 2024 Regens Wagner Michelfeld und alle an der Generalsanierung des Klosters Michelfeld beteiligten Unternehmen und Finanziers die ersten erreichten Meilensteine. Seit Ende 2020 laufen die Sanierungsarbeiten im über 900 Jahre alten ehemaligen Benediktiner-Kloster in Michelfeld, das heute von der Regens-Wagner-Stiftung als Einrichtung für Menschen mit Behinderung genutzt wird.
„Ohne das ‚Wollen‘ so vieler beteiligter Institutionen und Geldgeber wäre das Generationenprojekt der Klostersanierung nicht zustande gekommen und wir hätten heute den bevorstehenden Abschluss des ersten Bauabschnitts und den Startschuss für den zweiten und größten Abschnitts des gesamten Vorhabens nicht feiern können“, sagte Peter Miltenberger, Gesamtleitung Regens Wagner Michelfeld. Die neue Behelfsbrücke wurde nötig, da die für den folgenden Bauabschnitt benötigten modernen Baufahrzeuge nicht mehr durch die alten Klostertore passen.
Lebensräume gestalten
Der zweite, nun beginnende Bauabschnitt umfasst den gesamten Ostflügel des Klosters, der bis zuletzt Wohnbereiche für drei Wohngemeinschaften für Menschen mit Behinderungen war sowie den Konvent der Dillinger Franziskanerinnen und den Sr. Jolenta-Saal beheimatete. Die voraussichtlichen Kosten sind mit rund 23 Millionen Euro der größte Anteil am Gesamtprojekt, welches derzeit mit 48,5 Millionen Euro Gesamtkosten plant.
Der erste Bauabschnitt war das „Alte Schulhaus“ nördlich der Klosterkirche, welches vor der Sanierung ein Therapiebad und Versammlungsräume beherbergte. Nun bietet es als ‚Haus Anna‘ zehn moderne Wohnplätze für Menschen mit Behinderung. Der Erstbezug steht kurz bevor. Die Kosten des ersten Bauabschnitts belaufen sich auf 5,18 Millionen Euro.
Brückenschlag von Mensch zu Mensch
„Kloster Michelfeld soll ein Lebensort sein und bleiben“, sagte Pfarrer Rainer Remmele, Vorstandsvorsitzender der Regens-Wagner-Stiftungen. Damit das gelinge, brauche es einen Brückenschlag von Mensch zu Mensch und zwischen vielen Förderern und Projektbeteiligten.
Den Zusammenhalt für das Projekt betonten auch die zahlreichen Grußworte von der bundes- bis zur landes-, bezirks- und lokalpolitischen Ebene. Sie alle stellten die kulturelle, christliche, soziale und wirtschaftliche Bedeutung von Kloster Michelfeld als Lebens- und Beschäftigungsraum für Menschen mit und ohne Behinderung heraus.
„Als ich vor 20 Jahren nach Michelfeld gekommen bin, hat man mir schon gesagt, dass das Kloster bald umgebaut wird“, sagte Luitgard Bindheim stellvertretend für die ersten Bewohner von Haus Anna augenzwinkernd über die langen Planungs- und Bauzeiten. „Ich bin froh, dass ich das noch erlebe.“
Vision des integrativen Lebens in historischen Mauern
Nach Abschluss des zweiten Bauabschnitts erhält das Kloster neue Funktionen hinzu. Im Erdgeschoss entstehen Büros und öffentliche Veranstaltungssäle, im 1. Obergeschoss 17 Wohnplätze für Wohngemeinschaften, sowie eine tagesstrukturierende Einrichtung für Menschen nach dem Erwerbsleben. Im 2. Obergeschoss entsteht zukünftig eine Seniorenpflegeeinrichtung nach SGB XI für 26 Menschen mit Behinderungen. Teile dieser Arbeiten werden sich auch über den 3. Bauabschnitt hinziehen, der in voraussichtlich drei Jahren startet. Die Generalsanierung erfolgt schrittweise in fünf Bauabschnitten bis voraussichtlich Ende 2030, um den Baustand aus den Siebzigern auf modernes Wohn- und Arbeitsniveau zu bringen.